Traditionelle Kaffeehäuser in Wien

Autor: 1000things

In diesen originalen Wiener Kaffeehäusern trifft Kaffeeduft auf Zeitungsrascheln, süße Mehlspeisen auf geschichtsträchtige Räumlichkeiten und gemütliche Logen auf Marmortische. Es scheint fast, als wäre die Zeit stehen geblieben. Lehn’ dich zurück, genieß’ eine Melange, ein Stück Sachertorte und entdecke mit uns die kultigsten Cafés in Wien. 

Das Wiener Kaffeehaus ist eine Institution: Nicht umsonst wurde die Wiener Kaffeehauskultur 2011 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die traditionellen Cafés sind ein Ort zum Debattieren, Plaudern, Träumen, Lachen und Genießen. Einst waren sie beliebter Treffpunkt für berühmte Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst, Musik und Politik. So betrachtete Friedrich Torberg das Kaffeehaus gar als wichtigsten Ort der Wiener Kultur. Wir zeigen dir, in welchen Wiener Cafés du diesen einzigartigen Flair aufsaugen kannst. Zwei Tipps vorweg: Nimm unbedingt genug Hunger für eine richtige Wiener Mehlspeise mit – und die Vienna Welcome Card, denn in vielen Kaffeehäusern bekommst du damit Vergünstigungen. 

Nahrung für Körper und Geist: Café Museum

Besonders die Künstler des letzten Jahrhunderts liebten es, hier zu verweilen: Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka waren regelmäßig im Café Museum anzutreffen. Auch Literaten nutzten die inspirierenden Räumlichkeiten gerne zum Austausch bei einem großen Braunen: Georg Trakl, Robert Musil und Joseph Roth waren nur einige von ihnen. Bis heute kannst du im Café Museum in Ruhe Zeitung lesen, Kaffeespezialitäten genießen, die Gespräche vom Nachbartisch belauschen oder einfach deinen Gedanken nachhängen. Und in Anknüpfung an die alten Zeiten gibt’s neben Mehlspeisen auch Nahrung für den Geist in Form der Lesereihe „Literatur im Museum“. Bonus: Mit der Vienna Welcome Card bekommst du 2 € Rabatt auf die Trilogie Kaffee, Kuchen und Mineralwasser

 

Denkmalgeschützt: Café Sperl

Mit edler Gemütlichkeit erwartet dich das Café Sperl im 6. Bezirk an der Ecke der Gumpendorfer Straße und Lehargasse. Die großflächigen Fenster geben den Blick auf die Straße frei und die dunklen Holzmöbel vermitteln in Kombi mit den roten Polsterungen ein warmes und heimeliges Gefühl. Hat man einen Platz ergattert, gibt man diesen also nicht so schnell wieder her. Auf den Zeitungstischen liegen die aktuellen Tages- und Monatszeitungen bereit und auch eine Partie Billard kannst du hier spielen. Naschkatzen sollten unbedingt die Café-Sperl-Torte ordern: eine Schokotorte mit Milchschokolade, Vanille, Zimt und Mandelmasse. Besonders romantisch wird’s außerdem sonntags ab 15.30 Uhr, wenn der Kaffeehausbesuch von Klavierklängen begleitet wird. Das Café Sperl öffnete bereits 1880 seine Türen und ist heute denkmalgeschützt. 

 

Einfach Kult: Café Central

Es ist wohl das Aushängeschild der historischen Kaffeehäuser Wiens: Willkommen im Café Central, das mit seiner einzigartigen Architektur zweifellos zu den schönsten Traditionscafés zählt. Helle Rundbogenfenster treffen auf Marmorgewölbe, Ledertapeten und edle Holzvertäfelungen. In der Mitte, eingerahmt von Säulen, steht ein Klavier, das zum Glück nicht nur zur Deko da ist. Dieses Wiener Kaffeehaus steht bei vielen Touristen auf der To-do-Liste und so muss man meist mit einer Warteschlange rechnen. Doch das Central ist nicht ohne Grund so beliebt, immerhin gingen hier bereits Leo Trotzki, Sigmund Freud, Stefan Zweig und Adolf Loos ein und aus, hielten dort ihre Salons ab und schrieben – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschichte. Wir legen dir den Besuch ans Herz, denn zumindest eine Melange sollte man in diesem Kultcafé schon getrunken haben. 

Mit Herz und Buchteln: Café Hawelka

„Wos macht a Nackerter im Hawelka?“, diese berühmte Zeile aus dem Song von Georg Danzer können wir zwar nicht beantworten, doch wir wissen sehr wohl, was du dort machen solltest: einen großen Braunen schlürfen und Buchteln naschen – bestenfalls angezogen. Leopold und Josephine Hawelka eröffneten das Café Hawelka im Jahr 1939. Während Frau Josephine die Kundschaft mit ihren berühmten Buchteln verwöhnte, begrüßte Herr Leopold jeden seiner Gäste mit Handschlag. Und das 70 Jahre lang, bis zu seinem Tod im Jahr 2011. Seine Frau verstarb bereits sechs Jahre zuvor, pflichtbewusst an einem Dienstag, dem Ruhetag des Cafés. Heute wird das Kaffeehaus von den Enkelkindern geführt und lockt mit original erhaltenem Interieur, gedimmter Lichtstimmung, einer Auswahl von Zeitungen und natürlich den köstlichen Buchteln der Frau Josephine. 

 

Traditioneller Charme: Café Mozart

Auch das Café Mozart, direkt gegenüber der Albertina und nur wenige Schritte von der Staatsoper entfernt, zählt zu den traditionsreichsten Kaffeehäusern Wiens. Bereits seit 1794 ist an diesem Ort ein Café beheimatet, wobei es den heutigen Namen erst 1929, im Gedenken an den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, erhielt. Das Kaffeehaus verkörpert Wiener Eleganz, wo Locals und Touristen gleichermaßen in stilvollem Ambiente entspannen. Mit seinen Marmortischen, den Kristallleuchtern und der klassischen Wiener Kaffeehausmusik ist es nicht nur ein Treffpunkt für Künstler, Literaten und Intellektuelle, sondern auch ein Symbol für das altehrwürdige Wien. Das Café Mozart ist bekannt für seine exzellenten Kaffeespezialitäten, die hausgemachten Mehlspeisen und eine Atmosphäre, die einen Hauch von Nostalgie versprüht. Und auch hier erwarten dich mit der Vienna Welcome Card Ermäßigungen auf Kaffee, Kuchen und Mineralwasser.

 

Vis-à-vis vom Rathaus: Café Landtmann

Die Gästeliste liest sich wie ein Gedicht in diesem Wiener Kaffeehaus: Von Marlene Dietrich, Max Reinhardt, Romy Schneider bis hin zu Sir Paul McCartney: Das Café Landtmann hat sie alle bereits empfangen. Heutzutage trifft man hingegen öfter mal auf die Protagonisten der Wiener Politik und Wirtschaft. Mit bester Aussicht auf das Burgtheater und das Rathaus sitzt es sich ganz vorzüglich im Schanigarten oder elegant in den noblen vier Wänden. Auch abends ist das Café ein beliebter Treffpunkt, um sich auf einen bevorstehenden Theaterbesuch einzustimmen oder diesen in stimmungsvollem Ambiente ausklingen zu lassen. Besonders empfehlen wir die hauseigene Patisserie, die auch an zahlreiche andere Gastronomiebetriebe geliefert wird: Der vegane Schokoguglhupf und die Esterházy Torte sind zum Niederknien. Mit der Vienna Welcome Card erhältst du darauf übrigens auch 10 % Rabatt. 

 

Du hast ein bisserl zu viel Mehlspeise erwischt und brauchst nun einen pikanten Ausgleich? In diesem Artikel findest du das beste Schnitzel von Wien. Und hier zeigen wir dir, wie die du dich am besten mit den Öffis durch Wien bewegst. Apropos: Mit der Vienna Welcome Card kannst du auch in Sachen Mobilität einiges an Geld sparen.